NACHHALTIGKEIT IN DER CLEANSING LINIE
Chiara Knauß ist Sustainability Specialist bei der ARTDECO GROUP. Zum Anlass des neuen MALU WILZ CLEANSING Relaunches haben wir uns mit ihr über die Nachhaltigkeit unterhalten. Denn die neuen Produkte verkörpern nicht nur die gewohnte hohe MALU WILZ Qualität, sondern zeigen einen enormen Fortschritt in Sachen Nachhaltigkeit.
1. Chiara, warum ist es generell wichtig ein nachhaltiges Mindset zu entwickeln?
Dafür gibt es viele sehr wichtige Gründe. Ich würde sie gerne so zusammenfassen: Unser eigenes Wohlergehen ist sehr eng mit unserer Umwelt verknüpft. Die Erde bietet uns viele schöne Dinge, welche wir in vollen Zügen genießen. Mit einem nachhaltigen Mindset, Dankbarkeit für das, was uns zur Verfügung steht und Respekt vor der natürlichen Regeneration der Erde, schützen wir Umwelt und unser eigenes Wohlbefinden – anstatt alles aufzubrauchen, bis wir die Konsequenzen tragen müssen.
2. Welche Rolle spielt die Kosmetikbranche in punkto nachhaltiges Wirtschaften?
Die Kosmetikbranche wird meiner Meinung nach immer essenziell für die Menschen sein. Schon im Alten Ägypten wurden Salben, Rouge und Lippenfarbe selbst angemischt. Mit der Weiterentwicklung der Menschheit haben sich auch die Kosmetikprodukte weiterentwickelt. Daraus resultierten heutige Umweltbelastungen – beispielsweise Verpackungsmüll, dessen falsche Entsorgung und nicht umweltgerechte Texturen, welche in die Natur gelangen. Nachhaltiges Wirtschaften in der Kosmetik bedeutet nun "back to the roots" oder "weniger ist mehr" – beispielsweise hochwertige und umweltverträgliche Inhaltsstoffe einzusetzen, Verpackungsmaterial einzusparen und Aufklärungsarbeit zu leisten. Gemeinsam können Hersteller und KundInnen viel bewegen.
3. Bei den neuen CLEANSING Produkten wurde rPET und Monomaterialien eingesetzt. Was bedeuten diese Materialien und warum sind sie umwelttechnisch gesehen besser?
Beim rPET handelt es sich um ein sogenanntes Rezyklat. Das bedeutet, dass kein neues Plastik hergestellt wurde, sondern bereits existierendes Material recycelt, neu aufbereitet und wiederverwendet wurde. Das ist nachhaltiger und ressourcenschonender. Der Einsatz von Rezyklaten ist eine tolle Möglichkeit, um Material einzusparen, als auch das "Leben" des Materials zu verlängert, indem es wiederverwendet wird.
Bestehen alle Komponenten eines Produkts, beispielsweise Deckel und Tube einer Creme, aus demselben Material, nennt sich das Monomaterial. Beim Monomaterial müssen EndkundInnen nicht erst den Deckel von der Tube abschrauben, bevor sie beides über den gelben Sack entsorgen. So kann die Tube in der Müll-Sortieranlange korrekt erkannt und dem richtigen Stoffstrom zur erneuten Materialaufbereitung zugeführt werden. Monomaterial trägt also dazu bei, dass die Packmittel besser recycelt werden können.
4. Wenn diese Materialien so viel besser sind, warum werden diese dann nicht ausschließlich verwendet?
Tatsächlich gibt es (leider) ein paar Grenzen, welche bei Kosmetikprodukten beachtet werden müssen. Denn jedes Produkt hat spezielle Anforderungen an die Verpackung, um den Schutz des Produkts, eine hohe Haltbarkeit und eine gleichbleibend lange Qualität zu gewährleisten. Daher ist der Einsatz der beiden Materialien teilweise von der Textur abhängig. Aber auch die markenspezifische Verfügbarkeit der Materialien am Markt kann deren Verwendung beeinflussen. Bei Neuentwicklungen ist es oft einfacher diese Grenzen zu umgehen – bei bestehenden Produkten erfolgen nachhaltigere Umstellungen deshalb Schritt für Schritt.
5. Zum Abschluss: Hast du einen Wunsch für die Zukunft?
Ja! Dass mehr Menschen und Unternehmen verstehen, dass die Nachhaltigkeit so einfach sein kann und viel zu oft durch eigens gemachte wirtschaftliche Denkmuster verkompliziert wird. "Einfach" mal die Kartoffeln aus Deutschland und nicht aus Ägypten (ein-)kaufen.